Am Montag, 8. April 2019 ging unsere Reise am späten Abend von Tawau (Borneo, Malaysia) weiter über Kuala Lumpur, Melbourne und nach Hobart (Tasmanien, Australien). In Kuala Lumpur hatte unser Flugzeug ein Problem mit der Air Condition, so dass wir den Flieger wechseln mussten. Mit 3,5h Verspätung trafen wir in Melbourne ein. Das wäre grundsätzlich nicht so tragisch, denn wir hatten einen Aufenthalt von 4,5h, was theoretisch reichen sollte. Allerdings landeten wir mit Air Asia auf dem Flughafen Avalon und unser Weiterflug war von Tullamarine. Die Transferzeit beträgt selbst mit einem Taxi rund 1,5h. Wer nun gerechnet hat, merkt bereits, dass dies unmöglich zu schaffen war. Glücklicherweise hatten wir diese Flüge alle über kiwi.com gebucht und sie übernehmen die Garantie, dass man den Anschlussflug schafft. Meist übernimmt die Garantie die Airline, aber wir flogen mit Air Asia und Jetstar, weshalb es kiwi übernommen hatte. Nach einem kurzen Anruf, teilten sie uns mit, dass wir abends um 20.50 Uhr nach Hobart fliegen könnten (anstatt 12.45 Uhr). Wir machten das beste draus und freuten uns sogar, dass wir am Nachmittag in der schönen Stadt Melbourne noch etwas rumschlendern konnten. Die Temperaturen waren etwas tiefer als wir es uns aus Asien gewohnt waren, so dass wir fast alle Klamotten anzogen, die wir dabei hatten ;)Australien ist einfach eine Nummer für sich und wir fühlen uns jedes Mal mega wohl in diesem einmaligen Land. Das Flair ist wirklich einzigartig.
Unschön war nur, dass sich unsere liebe Freundin Lou in Tasmanien extra für uns Zeit genommen hatte und uns um 14.00 Uhr in Hobart empfangen wollte. Nun landeten wir nach 22 Uhr und nahmen uns noch Zeit für einen feinen australischen Wein, bevor wir uns nach der langen Anreise ins Bett legten.
Bereits im März 2017 waren wir für 3 1/2 Wochen auf Tasmanien und es hat uns so gut gefallen dort, dass wir uns freuten, diese Destination nochmals in unsere Weltreise einbauen zu können. Es lag mehr oder weniger am Weg und der Flug war recht günstig. Zudem war es schön, Lou erneut zu besuchen. Wir hatten dieses Mal nur sechs Nächte eingeplant, denn wir reisten danach auf Französisch Polynesien weiter. Ein paar Tage verbrachten wir in der Nähe von Hobart bei Lou Zuhause, anschliessend in ihrem Shack in Orford und für eine Nacht gingen wir auf Maria Island. Wir waren das letzte Mal bereits auf der Insel und sie hat einen so speziellen Charme und viele Tiere, dass wir gerne nochmal dorthin gehen wollten. Lou’s Sohn war so nett und brachte uns mit seinem Boot zur Insel und holte uns am kommenden Tag wieder ab (es fährt auch eine Fähre dorthin). Übernachtet haben wir in einem sehr einfachen Zimmer mit sechs Betten (Penitentiary), was wir für uns alleine hatten. Ah nein, abends wurde unsere Zweisamkeit durch eine ekelhafte Spinne gestört.Man kann auf der Insel auch im Zelt schlafen, aber muss natürlich das Zelt und alles andere mitnehmen. Im Penitentiary brauchten wir nur einen Schlafsack und etwas zu Essen. Auf Maria Island trifft man auf eine wunderschöne Landschaft mit den süssen Tieren. Wir haben Wallabies, Wombats und Kängurus gesehen. Ich erhaschte sogar noch einen kurzen Blick auf einen tasmanischen Teufel, welcher aber so schnell wieder verschwand wie er auftauchte. Es gibt verschiedene Trails, die man wandern kann und sich alle sehr lohnen. Die Tierbeobachtung ist vor allem in der Abenddämmerung und am frühen Morgen ideal.
An einem Tag besuchten wir den Freycinet Nationalpark, welcher wegen der atemberaubenden Wineglass Bay bekannt ist. Ein Must Visit auf Tasmanien, wo man auch wieder verschiedene Trails wandern kann. Der Rundweg ist sehr schön. Man hat zum einen schönen Aussichtspunkt und anschliessend kann man zum Strand runterlaufen und durch den „Wald“ zurück. Wir brauchten dafür etwa 3 Stunden. Wer möchte, kann auch den Mount Amos besteigen, was am Ende vor allem eine recht felsige Angelegenheit wird.
Es waren wieder herrliche Tage in Tasmanien, welche wir in vollen Zügen genossen hatten. Im Vorfeld hatten wir etwas Bedenken, dass das Wetter schon zu schlecht sein könnte, da der Herbst Einzug hielt, aber wir hatten jeden Tag Sonnenschein. Gut, die Temperaturen waren doch etwas frischer, jedoch haben wir uns nach zwei Tagen auch daran gewöhnt. Was Tasmanien ausmacht, sind die vielen wunderschönen Sandstrände, die teilweise menschenleer sind und die Tiere, welche noch in freier Wildbahn leben.
Da unsere nächste Destination „Französisch Polynesien“ recht teuer war, deckten wir uns mit rund 8kg Vorräten und Kosmetikartikeln ein. Wir hatten Unterkünfte mit Küche gebucht, so dass wir uns selber versorgen konnten. Die Flüge dorthin waren mit Qantas und wir hatten Aufgabegepäck, weshalb wir kein Problem hatten mit dem Gewicht unserer Rucksäcke. Seit Dezember 2018 waren wir ja nur noch mit Handgepäck (meist auf 7kg beschränkt) unterwegs.
Am Dienstag, 16. April 2019 mussten wir uns frühmorgens leider schon wieder von Lou verabschieden.
Um 6.30 Uhr hob unser Flugzeug in Richtung Sydney ab. Unsere Sitzplätze waren recht weit hinten und unsere Umsteigezeit in Sydney betrug 1h 10Min. Wir fragten die Crew, ob wir uns allenfalls weiter nach vorne setzen könnten, aber da alle Plätze besetzt waren, blieb uns diese Möglichkeit verwehrt. Netterweise machte die Crew nach der Landung die Durchsage, dass alle sitzen bleiben sollen, bis auf diejenigen, die einen Anschlussflug haben. Nebst uns traf dies noch auf einen weiteren Passagier zu. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das funktioniert. Normalerweise stehen ja schon alle im Gang kurz nachdem das Flugzeug zum Stehen kommt. Aber siehe da, es hat tatsächlich geklappt. Per Bus fuhren wir zum anderen Terminal. Mitten auf der Strecke blieb der Bus stehen, der Chauffeur stieg aus, stieg in ein Auto und fuhr davon. Wir schauten uns fragend an. Das Timeing war natürlich nicht sehr vorteilhaft, denn nach wie vor mussten wir unseren Anschlussflug erwischen. Kurze Zeit später fuhr ein anderes Auto heran und ein „neuer“ Chauffeur stieg in unseren Bus und fuhr glücklicherweise los. Mit einem Sprint zum Gate schafften wir den Flug noch rechtzeitig. Auch in Auckland war die Umsteigezeit nicht länger, jedoch ist der Flughafen nicht ganz so gross und somit war dies machbar. Im Nachhinein würden wir aber definitiv längere Umsteigezeiten einplanen.
Am Montag, 15. April 2019 landeten wir um 23.00 Uhr in Tahiti. Wohl bemerkt, wir sind am Dienstag Morgen in Hobart abgeflogen, waren rund 10 Stunden in der Luft und landeten einen Tag früher am neuen Zielort 😉 Die Zeitverschiebung gegenüber der Schweiz betrug nun -12h, in Australien waren es +8h.
In Tahiti schliefen wir drei Nächte in einem kleinen Airbnb Apartment. Am ersten Tag fuhren wir mit dem öffentlichen Bus nach Papeete und erkundeten die Stadt. An den beiden anderen Tagen waren wir mit dem Mietauto unterwegs und umrundeten die Insel. Es gibt ein paar schöne Strände, aber so das richtige Polynesien Inselfeeling kam noch nicht auf. Vielleicht lag es daran, dass auf Tahiti 2/3 der Bevölkerung von Französisch Polynesien lebt. Somit ist es recht voll und hat ziemlich viele Autos auf den wenigen Strassen der Insel.
Französisch Polynesien besteht aus 57 Inseln und 76 Atollen. Wir haben uns auf vier Inseln beschränkt. Die kommenden Tage standen Huahine, Moorea, Bora Bora und Tahiti auf dem Programm. Air Tahiti ist die einzige Fluggesellschaft auf Französisch Polynesien, mit denen man zwischen den Inseln hin- und herfliegen kann. Somit sind die Preise auch entsprechend…
Fliegt man von Tahiti auf Huahine empfiehlt es sich, einen Sitz auf der linken Seite (wenn man von hinten schaut) zu ergattern, denn man hat so eine schöne Sicht auf die Inseln. Der Flug dauerte etwa 30 Minuten und leider war es recht bewölkt und somit die Sicht eingeschränkt.
Die Insel Huahine war um einiges ruhiger und verkehrsarmer als Tahiti, was uns sehr entgegen kam, denn dort hatten wir sechs Nächte eingeplant. In Laufdistanz von unserer Unterkunft hatten wir einen Supermarkt, eine happy hour Bar für den Sonnenuntergang 😉 sowie Meerzugang. Es gab auch zwei kleinere Buchten, wo man baden konnte und es fast nie andere Leute hatte. Das Wasser war so warm, dass wir einmal sogar bei Regen einfach drin sassen und die Tropfen genossen.
Mit einem Roller erkundeten wir die Insel, doch leider zeigte sich das Wetter fast die ganzen Tage bewölkt und regnerisch. Auch an unserem Flugtag nach Bora Bora war es stark bewölkt, was sehr schade war wegen der Sicht. Aber selbst mit grauem Wetter, sah die Insel im Anflug wunderschön aus.
Wer in Bora Bora übernachtet, schläft im Zelt. Nun ja, ich denke, die wenigsten tun das, aber wir schon. Es war die günstigste Variante auf dieser beliebten Traumdestination zu nächtigen. Wir gingen einfach davon aus, auf einer Wiese zu schlafen. Dem war nicht ganz so 😉 Die Zelte standen eher im Vorgarten auf Steinen, aber für drei Nächte war dies ok. Die grosse Gemeinschaftsküche war für uns echt cool und vom Balkon sah man sogar aufs Meer. Den wohl schönsten Strand (Matira Beach) auf Bora Bora erreichten wir in etwa 20 Gehminuten. Auch auf Bora Bora mieteten wir uns für einen Tag einen Roller und das war wohl auch die teuerste Rollermiete auf unserer gesamten Weltreise. XPF 6’200.- bzw. CHF 59.- für vollen Tag und wir bekamen nicht mal eine Reduktion, obwohl wir ihn erst gegen Mittag mieteten. Wir stiessen auf einen Aussichtspunkt, wo die Landbesitzer einen Eintritt von etwa CHF 2.-/P. verlangt haben, welcher sich aber absolut gelohnt hat. Von dort oben hat man einen gigantischen Blick und man sieht die vielen verschiedenen türkisblautöne des Meeres. Wow, wohl einer der schönsten Orte, die es gibt.
An einem anderen Tag mieteten wir uns ein kleines Boot für 6h, mit welchem man ohne Bootsprüfung fahren kann. Es kostete uns XPF 21’000.- (CHF 200.-) und es war jeden Rappen wert. Bora Bora ist von einem Atoll umgeben und mit dem Boot kann man zwischen dem Atoll und der Insel rumcruisen. Das Wasser war so unglaublich klar und türkis, dass es schon fast unecht erschien. Da bleibt einem nichts anderes übrig als reinzuspringen. Zudem hatten wir an dem Tag fantastisches Wetter und natürlich mega Spass 🙂
Es war Zeit auf die nächste Insel überzusiedeln, was wir wieder per Flugzeug machten. Auf Moorea hatten wir für fünf Nächte ein Airbnb gebucht. Leider war es wohl eine der schlechtesten Unterkünfte auf unserer ganzen Reise. Das Apartment war quasi im Keller und hatte kaum Tageslicht. Es roch modrig, muffig und glich eher einem Loch als etwas anderem. Des Weiteren hatten wir ständig irgendwelche kleine Würmer überall, was etwas eklig war. Eine Haustür gab es nicht, sondern nur eine halbhohe Gartentüre. Nachts kamen problemlos die Katzen rein und wir mussten unsere Essensvorräte gut verstecken. Es lebten rund sieben Katzen in der Umgebung, welche uns regelmässig besuchten. Wohl bemerkt, die Bewertungen des Airbnbs waren gut, sonst hätten wir das nicht gebucht.
Wie auf jeder Insel wollten wir sie erkunden, was sich mit einem Roller auch auf Moorea super anbietet. Er kostete XPF 5’500.- (CHF 53.-) für 24h. Und wie so häufig bisher, regnete es auch auf Moorea, was beim Roller fahren nicht so spassig war.
Ein Highlight auf dieser Insel war unser Kayak-Ausflug zu einer Sandbank, wo man Haie und Rochen hautnah sehen konnte. Am besten eine Schnorchel Ausrüstung mitnehmen, denn es ist noch viel lustiger, diese unter Wasser zu beobachten. Steht man nämlich nur im brusttiefen Wasser, sieht man teilweise zwar die Haie und Rochen rumschwimmen, allerdings aber auch nur, wenn sie sehr nahe sind. Es war schon ein spezielles Gefühl, im Wasser zu stehen und zu wissen, dass man umkreist wird. Man muss dazu sagen, dass sie dort leider angefüttert werden, damit die Touristen dieses Spektakel sehen können.
Wenn man schon mal auf Französisch Polynesien ist, muss man auch mal tauchen gehen. Wir stellten uns eine wunderbare Unterwasserwelt mit vielen bunten Fischen und Korallen vor, weshalb wir zwei Tauchgänge auf Moorea buchten. Es kostete USD 125.-/P. inkl. Ausrüstung. Mit einem Speedboat ging es raus aufs Meer, blieben jedoch in Küstennähe. Es hatte sehr hohe Wellen, was es auf dem Boot etwas ungemütlich machte. Mit einem Backflip ging es auf in die Wellen und unter Wasser, wo die Wellen nicht mehr zu spüren waren. Eine unglaubliche Sichtweite von etwa 50m und vielen vielen Korallen begrüsste uns. Die Korallen waren sehr verbleicht und unser Dive Guide meinte, dass das Wasser für die Jahreszeit noch etwa 1-2 Grad zu warm sei. Sie erholen sich bei kälteren Temperaturen und verlieren ihre Bleiche. Fische hatte es nur sehr wenige, aber immerhin haben wir zwei Zitronenhaie gesehen.Unter dem Strich waren wir etwas enttäuscht von den Tauchgängen, aber unsere Erwartungen waren natürlich recht hoch. Aber ja eine Sichtweite von 50m ist natürlich auch mal toll zu sehen.
Uns gefiel die Kayaktour zur Sandbank so gut, dass wir an einem weiteren Tag eines ausgeliehen hatten, um nochmal zu den Haien und Rochen zu paddeln. Der Weg dorthin war diesmal härter, denn die Wellen waren um einiges höher und unser Kayak wurde von den Wellen überströmt, so dass es vorne komplett mit Wasser gefüllt war. Ich sass somit bereits im Meer 😉
An unserem letzten Tag auf Moorea geschah noch etwas Trauriges. Ein junges Kätzchen hat wohl aus reiner Neugier ihr kleines Köpfchen in ein Marmeladenglas gesteckt und es nicht mehr rausbekommen. Es lief mit dem Glas auf dem Kopf herum. Wir versuchten es einzufangen und es zu befreien, was aber schwierig war, denn das Kleine war sehr schüchtern und es gab unzählige Sträucher, wo es sich verstecken konnte. Für uns stand fest, wir müssen dem Tierchen helfen, ansonsten würde es versticken, verhungern und verdursten. So suchten wir nach dem Kätzchen und fanden es in einem Versteck. Eik konnte es am Glas hochheben. Ja klingt hart, aber anders wäre es nicht gegangen. Es strampelte wie wild und Eik konnte es nicht mehr länger festhalten, so dass es runterfiel. Mit dem Kopf prallte es an den Rand eines grossen Gefässes, woran das Glas zersprang. Unter Schock rannte das Kätzchen davon und versteckte sich natürlich wieder. Nun ja, es konnte so nun wahrscheinlich wieder atmen, essen und trinken, aber leider ging nicht das ganze Glas kaputt. Der Glashals war nicht zersprungen und so trug das Kätzchen nun ein Glashalsband. Wir konnten nichts weiteres für das Kleine tun, sahen es auch nicht mehr. Es war Zeit aus dem Airbnb-Loch auszuchecken und weiterziehen. Wir informierten die Dame des Airbnbs, aber es liess sie kalt. Sie meinte nur, dass es zu viele Katzen hätte und sie nicht ihr gehören… 🙁
Per Fähre ging es weiter zurück nach Tahiti. Die Überfahrt in die Stadt Papeete dauerte 45 Minuten und kostete XPF 1’500.-/P. (CHF 13.80). Wir quetschten uns in den überfüllten Bus mit unseren Rucksäcken und fuhren ins Airbnb, wo wir unseren Aufenthalt auf Französisch Polynesien begannen. Es tat so gut, in einem schönen und sauberen Apartment zu sein, purer Luxus.
Am Samstag, 4. Mai 2019 ging unsere Reise weiter auf die Cook Inseln, genauer gesagt auf Rarotonga. Die Flugzeit betrug 2h 40 Minuten. Wieder mal flogen wir mit Air Tahiti und wir bezahlten für diese kurze Strecke CHF 405.-/P. Ja, sie können die Preise nehmen, denn Konkurrenz gibt es fast nicht. Immerhin haben wir einen Becher Wasser bekommen…
Mit einer sehr freundlichen Taxifahrerin, die uns viel über die Insel erzählte, fuhren wir in unser riesiges Apartment, welches wir für drei Nächte gebucht hatten. Vor unserer Haustüre wurde gerade noch ein Triathlon ausgetragen. Die Temperaturen waren kühler, was dem Wind geschuldet war. Rarotonga ist eine relativ kleine Insel, ist aber die grösste der 15 Cookinseln. Die Strasse, welche um die Insel führt ist gerade mal 32km lang. Eindrucksvoll ist, dass nach dem Aussenriff der Insel die Meerestiefe auf 4’500m geschätzt wird. Unvorstellbar und wer weiss, was dort unten alles noch für Lebewesen und vielleicht sogar Seeungeheuer in der Dunkelheit unterwegs sind.
Für einen Tag haben wir uns ein Auto gemietet, um die Insel ausgiebig zu erkunden. Zugegeben gibt es nicht sehr viele Highlights, aber viele Strände, um zu Verweilen oder Strandspaziergänge zu machen. Abends sassen wir auf ein paar Felssteinen und genossen den wunderbaren Sonnenuntergang am Strand. Genau diese Momente sind so viel wert für uns und auch wenn wir schon unzählige Sonnenuntergänge gesehen haben, ist es jeder einzelne wert.
Es war wieder mal Zeit weiterzureisen und wir verabschiedeten uns von dem bewölkten und regnerischen Rarotonga, um weiter auf die Insel Aitutaki zu fliegen. Nach 50 Minuten erreichten wir die Insel bei Sonnenschein. Von oben sah Aitutaki wunderschön aus und wir freuten uns auf die neue Destination, denn es ist wohl eine der schönsten Inseln in Polynesien.
Diesmal nächtigten wir in einer kleinen Bungalowanlage am Strand (Matriki Beach Huts). Unser Hut lag zwar im Garten, aber in wenigen Schritten gelangten wir ans Meer, wo es auch schon wieder Zeit war für den nächsten Sonnenuntergang.
Eik drehte am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang eine Runde mit dem Fahrrad und wurde vom Regen überrascht. Es regnete bis am Mittag in Strömen und wir waren froh, als sich dann wieder ein paar Sonnenstrahlen zeigten. Wir schnappten uns die Fahrräder und nutzten die Zeit solange es trocken blieb. Es gibt einen schönen Aussichtspunkt, wo man eine wunderbare Sicht über die Lagune mit türkisblauem Wasser hat. Der Aussichtspunkt liegt auf dem höchsten Hügel der Insel, welcher gerade mal 124m hoch ist. Wir wollten noch ein paar wenige Lebensmittel einkaufen, mussten jedoch feststellen, dass die Auswahl sehr gering war. Sie erhalten einmal pro Monat eine Lieferung und dementsprechend klein ist die Auswahl an frischen Lebensmitteln. Die Shops sind alle recht klein und sie verweisen auf den nächsten, wenn man z. B. nach Tomaten fragt. Für uns war es erstaunlich, dass sie weniger zur Auswahl haben als Französisch Polynesien, obwohl sie näher an Neuseeland und Australien liegen. Auf Französisch Polynesien gab es teilweise recht grosse Supermärkte wie z. B. Carrefour. In Rarotonga erzählte uns die Taxifahrerin, dass sie ihre Lieferungen meist per Schiff- und nicht Luftfracht erhalten, da es günstiger sei. Uns wurde wieder mal bewusst, in was für einem Luxus wir in unseren Heimatländern leben, denn wir bekommen in den Supermärkten einfach alles und fast zu jeder Zeit.
Abends regnete es wieder in Strömen und wir hofften, dass es am nächsten Tag schöneres Wetter sein würde, da mir Eik zu meinem Geburtstag eine Lagunentour geschenkt hatte. Ich feierte bereits meinen dritten Geburtstag auf Reisen und nach Perth und Las Vegas waren wir auch dieses mal an einem wunderschönen und exklusiven Ort.
Es blieb leider bei der Hoffnung, denn die graue Wolkendecke war immer noch sehr präsent. Wir wurden in der Unterkunft vom Tourenanbieter abgeholt und zum Hafen gefahren. Es waren etwa 12 andere Teilnehmer und der Veranstalter (Teking) bot uns an, die Tour noch zu stornieren ohne irgendwas bezahlen zu müssen. Es regnete stark und er meinte, dass es mehr oder weniger den ganzen Tag so bleiben werde. Wie fies ist das denn… 🙁 Wir und alle anderen entschieden uns dennoch für die Tour. Schliesslich waren auch Schnorchelspots dabei und wenn man im Wasser ist, wird man ja sowieso nass. Bei unserem ersten Stop hörte es sogar kurze Zeit auf zu regnen. Wir haben die wohl grössten Fische bisher gesehen und zwar Napoelonfische. Die sind wirklich riesig. Es gab noch eine andere Sorte, aber wir haben den Namen vergessen. Wie an vielen Orten werden die Fische auch dort angefüttert… Beim zweiten Schnorchelspot sahen wir nichts und beim dritten war starker Wellengang und man sah ebenfalls nicht viel. Wir legten mit dem Boot vor der Honeymoon Island an. Bei Sonne wäre es ein absolut traumhafter Ort, denn nur schon mit grauem Wetter fanden wir es paradiesisch. Eine wunderschöne Sandbank, welche von kitschigem Wasser umgeben ist und ein paar Palmen draufstehen. Zum Mittagessen waren wir auf einer anderen kleinen Insel, wo sie leckeres BBQ auftischten. Unser letzter Stop war auf der One Foot Island, welche sehr bekannt und beliebt ist. Es gibt sogar einen kleinen Imbiss, wo man sich auch einen Stempel für den Pass holen kann, dass man dort war. Der Tag war zwar fast nur grau mit teils Regen, aber die Lagunentour hat sich dennoch gelohnt. Wer mehr Zeit auf Aitutaki hat, sollte auf jeden Fall die Tour möglichst mit gutem Wetter machen. Das Paradiesfeeling ist dann definitiv intensiver.
Auch an unserem Abreisetag war es schlechtes Wetter und wir hofften, dass es auf Rarotonga besser sein würde. Um 10.00 Uhr landeten wir auf Rarotonga, wo wir den ganzen Tag zur Verfügung hatten, denn unser Weiterflug nach Bali war erst nachts um 02.30 Uhr. Um flexibel zu sein, mieteten wir uns für den Tag nochmals ein Auto. Sonne und Regen wechselten sich den ganzen Tag ab. Direkt am Strand gibt es einen Jetblast. Der Flughafen liegt an der Küste und bei der Landung eines Flugzeuges sind sie bei dem Punkt schon sehr tief. Wir schauten, wann der Flieger aus Neuseeland landen würde und stellten uns mit der Kamera und der GoPro hin. In weiter Ferne sah man den Flieger und die Spannung stieg, wie sich das anfühlen würde. Er kam immer näher und näher und dann war er direkt über uns, kurz bevor er die Landepiste erreichte. Wow! So nah haben wir das noch nie erlebt. Eik’s Mütze flog davon, aber er konnte sie glücklicherweise wieder aus dem Meer fischen 😉
Unsere letzten Stunden auf den polynesischen Inseln waren angebrochen und wir genossen es nochmals, mitten im Ozean zu sein.
Am Samstag, 11. Mai 2019 um 02.30 Uhr hob unser Flugzeug ab und wir verliessen die Traumdestination vieler Leute. Beim Abflug betrug die Zeitverschiebung gegenüber der Schweiz -12h. Bei unserer Zwischenlandung in Auckland (Neuseeland) waren es +10h, in Brisbane (Australien) +8h und an unserer Zieldestination Bali +5h. Das war nicht ohne, denn wir mussten die Umsteigezeiten immer wieder neu rechnen und den Jetlag erwähnen wir schon gar nicht. Nun hatten wir die Zeit wieder verloren, die wir auf dem Hinweg durch die Zeitverschiebung gewonnen hatten.
Unser Fazit nachdem wir Huahine, Bora Bora, Tahiti, Moorea, Rarotonga und Aitutaki besucht hatten, klingt nun vielleicht teilweise etwas vernichtend. Bei allen Inseln gibt es ein Aussenriff, was die grossen Wellen abhält und vermutlich auch die wunderschönen verschiedenen Blautöne des Meeres beeinflusst. Die Inseln von Französisch Polynesien haben etwas mehr Charme als die von Cook. Auffällig war, dass es auf vielen Grundstücken ein Familiengrab gibt. Es hat zwar auch ein paar einzelne Friedhöfe, aber viele hatten das Grab im Garten. Die Cook Inseln waren vom Essen her ein bisschen günstiger, dafür waren die Unterkünfte etwas teurer.
Auf den Inlandflügen gab es keine Durchleuchtung am Flughafen, was in der heutigen Zeit wohl eher aussergewöhnlich ist. Air Tahiti ruft üble Flugpreise ab und es fehlt jegliche Konkurrenz, weshalb sie sich das erlauben können. Selbst die Einheimischen haben keine günstigeren Preise, was etwas unfair ist, denn sie müssen teilweise für Behördengänge etc. auf die Hauptinsel (Tahiti) und sie zahlen dieselben Preise wie die Touristen. Wir hatten drei Flüge mit Air Tahiti und sie kosteten uns CHF 600.-/P.. Die Flüge dauerten zwischen 15 Minuten und 45 Minuten.
Jede einzelne Insel hat ihren eigenen Flair und optisch hat uns vor allem Bora Bora mega gut gefallen und auch sonst positiv überrascht. Sie ist wohl mitunter eine der bekanntesten Inseln und vor allem für Flitterwochen sehr beliebt. Wir erwarteten eine Touristenhochburg, aber schlussendlich war es gar nicht so schlimm.
Generell war es ein sehr teures Reiseziel, was sich in unseren Augen nicht unbedingt lohnt. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte für uns nicht ganz. Klar, war es sehr schön und paradiesisch, jedoch hatten wir dort wohl das regnerischste Wetter auf unserer ganzen Weltreise und der Anfahrts- bzw. Anflugsweg ist sehr lange. Dadurch, dass wir versucht haben, uns immer selber zu versorgen und möglichst günstige Unterkünfte gebucht hatten, hielten sich die Kosten einigermassen in Grenzen. Das teuerste waren definitiv die Flüge. Für die Unterkünfte haben wir im Schnitt CHF 28.-/P. fürs Zimmer/Apartment/Zelt bezahlt und alles über Booking.com und Airbnb gebucht.
Alles in allem ein sehr schönes Fleckchen Erde, welches aber unsere hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Es gibt andere Orte, die näher liegen und genau so schön oder noch schöner sind. Selbstverständlich sind die polynesischen Inseln exklusiver und nicht so von Touristen überlaufen.
Highlights: Lou in Tasmanien besucht zu haben, traumhafte Farben des Meeres vor allem auf Bora Bora, einzigartige Inseln
Lowlights: Preisniveau, Wetter